16.02.2016 Gelungenes Gefälle!?
Sicheres Verlegesystem für Treppen und Podeste im Außenbereich
Bei Treppen im Außenbereich lässt sich das Eindringen von Niederschlagswasser durch die Fugen in den Verlegemörtel nur schwer verhindern. Denn vor kleinsten Haarrissen, erzeugt durch Temperaturschwankungen, die unter freiem Himmel im Laufe des Jahres arg sind, sowie häufiger Beanspruchung, sind sogar wasserundurchlässige Fugenmörtel nicht sicher. Deshalb gilt: Wasser muss zügig und vollumfänglich abgeleitet werden, um Schäden an Außentreppen vorzubeugen.
Niederschlagswasser, das nicht ordnungsgemäß abgeführt wird, kann durch die Fugen in die Konstruktion der Treppe gelangen und diese bei ungünstiger Situation und Konstruktion mit der Zeit zerstören. Hässliche Ausblühungen sind schon fast die Regel. Was muss beachtet werden, um dies zu verhindern?
Was das Gefälle betrifft, können sich die Verarbeiter bislang an DIN 18065 von Juni 2011 orientieren. Diese fordert für Treppen in und an Gebäuden eine waagerechte Solllage mit einer Abweichung von maximal einem Prozent – sie macht keinen Unterschied zwischen Innen- und Außentreppen, obwohl die Rahmenbedingungen im Außenbereich ganz andere sind.
Aktueller sind die Außentreppen-Merkblätter des Fachverbands Fliesen und Naturstein (FFN) sowie des Deutschen Natursteinverbands (DNV). Explizit für Außentreppen verlangen sie ein Funktionsgefälle, das stehendes Wasser verhindern soll. Konkret nennt das DNV-Merkblatt ein Gefälle von 1,5 Prozent und weicht damit weit von der DIN 18065 ab, die nicht nur ein ausreichendes Gefälle untersagt, sondern sogar das Gegengefälle erlaubt.
Dass besagte Richtlinien unterschiedliche Anforderungen an das Gefälle der Oberfläche von Außentreppen stellen, macht die Ausführung für den Verarbeiter nicht leichter. Hier setzt die Ceresit Bautechnik mit einem System an, das es erlaubt, Fliesen und Platten auf Treppen im Außenbereich von Vornherein schadensfrei zu planen. Diese Lösung ist in sich komplett zement- und wasserfrei: Wenn kein Wasser eindringen kann oder Wasser sicher abgeleitet wird, sind auch nach vielen Jahren weder Ausblühungen und Kalkausscheidungen noch Feuchteflecken zu erwarten – und Verarbeiter umgehen den Konflikt der Regelwerke.
Die Produktkombination, die die Ceresit Bautechnik für Außentreppen empfiehlt, basiert auf einer Kombination aus dem CL 69-System, der Harzbindemittelkomponenten CN 99 EasyExpress und einem hundertprozentig wasserfreien Klebstoff – CM 77 UltraFlex. Bereits bei der Verlegung der Fliesen und Platten bringen Verarbeiter damit nicht unnötig zusätzliches Wasser in die Konstruktion ein: Das schafft die idealen Voraussetzungen dafür, um die Konstruktion auch später zuverlässig vor Schäden durch eindringendes Wasser zu schützen.
Die Basis des Systems bildet eine Abdichtungsebene aus der Dichtbahn CL 69 UltraDicht und passenden Dichtbändern und -ecken. Dank beidseitig vlieskaschierter Folie aus Polyethylen überbrückt das Sortiment etwaig bestehende Haarrisse und verhindert darüber hinaus, dass neue entstehen. Das System mit CL 69 ist gleichzeitig abdichtend und entkoppelnd. Mit einem Aufbau von maximal vier Millimetern ist es außerdem besonders dünnschichtig. Die Verarbeiter können die Dichtbahnen längs oder quer auf den Stufen verlegen – nur ist zwingend zu beachten, dass alle Überlappungsbereiche lückenlos verklebt werden. Dabei helfen Markierungen am Rand der Dichtbahn.
Unmittelbar nach der Verklebung der CL 69-Bahn auf der Außentreppe lässt sich darüber ein drainagefähig gebundenes Splittbett aufbauen. Splitt der Sieblinie 2-5 Millimeter ist die Basis für den Drainageestrich. Dieser wird mit dem Epoxidharz-Bindemittel CN 99 vermengt – eine herkömmliche Mischmaschine reicht aus. Das Harzbindemittel um das Splittgemenge garantiert, dass das Splittbett zukünftig keine Feuchtigkeit mehr kapillar aufnimmt. Durch den Aufbau werden Ausblühungen ebenso verhindert wie Aussinterungen.
Durch die Drainagewirkung dieses Unterbaus gelangt Niederschlagswasser ohne Umwege hinab zur Abdichtungsebene. Selbst Sickerwasser wird verzögerungsfrei durch die Hohlräume abgeleitet, da es optimal abfließen kann. Die Verwendung von Drainagemörtel hat dazu einen weiteren Vorteil: Eiskristalle, die bei Minustemperaturen schnell entstehen können, haben dank der Hohlräume nahezu keine Sprengwirkung – es entstehen keine Schäden am Haftverbund.
Feuchtigkeit wird von der CL 69-Abdichtungsebene aus effizient entwässert, auch wenn die Treppenstufen nach der durch FFN und DNV kritisierten DIN 18065 ausgeführt sind und nur ein minimales Gefälle aufweisen.
Das Belagsmaterial wird anschließend an Auf- und Stoßtritt der Außentreppe verklebt. Dabei ist im beschriebenen System von Ceresit der komplett wasserfreie Klebstoff CM 77 UltraFlex zu verwenden, um auch hier keine zusätzliche Feuchtigkeit einzubringen. Der niedrig viskose Fliesenklebstoff bietet nicht nur eine sehr gute Verbundhaftung, sondern ist auch mit der FlexTec-Technologie von Henkel ausgestattet, die ihn hochflexibel macht und eine verformbare Verklebung ermöglicht. Dadurch ist er auch für kritische Untergründe geeignet – zudem lassen sich damit ohne Einschränkungen auch empfindliche Platten aus Naturstein verlegen.
Die entstehenden Fugen lassen sich zuverlässig mit dem 2K-Fugenmörtel CE 79 UltraPox Colour schließen. Wie alle Produkte der Ceresit UltraPox-Reihe basiert diese auf Epoxidharz: Sie ist schmutz- und wasserabweisend und somit die perfekte Ergänzung für die ausblühfreie Verlegung auf Treppen im Außenbereich. Auch verhindert sie optische Verfärbungen, sodass sie sich für Naturstein anbietet.
Fazit
Außentreppen sind wechselhafteren Bedingungen ausgesetzt als Treppen im Inneren eines Gebäudes. Das verzögerungsfreie, konsequente Ableiten von Niederschlags- und Sickerwasser ist bei Außentreppen wesentlich, um diese vor Mängeln wie Ausblühungen oder Sprüngen zu bewahren. Ob Neubau oder Sanierung: Feuchte sollte weder eingebracht werden noch darf es ihr später möglich sein, in der Konstruktion zu verweilen. Neben dem sinnvoll ausgeführten Gefälle ist ein durchdachtes Verlegesystem wie das beschriebene dazu geeignet, Feuchte in die Schranken zu weisen und für ein lange schönes Ergebnis zu sorgen.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:
http://www.ceresit-bautechnik.de
Bildunterschriften Bild 1
Diese Außentreppe aus Naturstein hat schon bessere Zeiten gesehen. Ceresit empfiehlt für die Sanierung eine wasserfreie Kombination aus Dichtbahn, drainfähigem Splittbett und wasserfreiem Fliesenklebstoff. (Foto: Ceresit Bautechnik)
Bild 2
Die Systemlösung der Ceresit Bautechnik verhindert, dass Feuchtigkeit, die in den Aufbau eindringt, dort bleibt und Schäden verursacht, indem sie eine verzögerungsfreie Ableitung ermöglicht. (Foto: Ceresit Bautechnik)
Bild 3
Die Firma Fliesen Feucht setzte zur Sanierung der Außentreppe die Dichtbahn CL 69 sowie das Bindemittel CN 99 EasyFlex und zur Verklebung den Fliesenklebstoff CM 77 UltraFlex ein – drei optimal aufeinander abgestimmte Produkte von Ceresit. (Foto: Ceresit Bautechnik)
Bild 4
Die Firma Fliesen Feucht aus St. Johann-Upfingen in Baden-Württemberg sanierte die Treppe erfolgreich mithilfe der Systemlösung von Ceresit. (Foto: Ceresit Bautechnik)